2019

Malawi Besuch vom 5.11. - 16.11. 2019

 

Wir (Karina Springer, Michaela Bek) konnten bei unserem Besuch in Malawi einiges in die Wege leiten und sind mit vielen neuen und positiven Eindrücken zurückgekehrt.

 

Kapiri

Die Priester haben Geld für die Schule bekommen.

Den Schwestern des Karmeliterordens haben wir Geld für die Ausbildung eines Schulabgängers zum Dentisten zugesagt. Dies ist dringend nötig, da es dort keinen ausgebildeten Dentisten gibt. Ein Teil des Schulgeldes wird er durch Mitarbeit im Krankenhaus selbst erwirtschaften.

 

Chiphwanya

Hier konnten wir uns ein Bild vom neu errichteten 3. Schulblock machen, der jetzt den Schülerinnen und Schülern einen weiteren Unterrichtsraum bietet. Viele Kinder werden in Malawi im Freien unterrichtet, da es zu wenig Schulgebäude gibt. Wir wurden mit einem Vortrag einer Schülerin herzlich willkommen geheißen. Jedes Kind bekam von uns 2 Farbstifte geschenkt, die wir aus Deutschland von der Stiftung " Stifte stiften" gesponsert bekommen haben. Diese glücklichen Gesichter haben bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Mwenje

Nach 90 minütiger abenteuerlicher Fahrt über Stock und Stein erreichten wir endlich Mwenje. Hier soll das geplante Hospital entstehen. Zuerst feierten wir mit den Dorfbewohnern die Messe, was wie immer ein besonderes Erlebnis war, mit Singen und Tanzen. Anschließend fand auf dem Dorfplatz eine Versammlung statt und alle Dorfältesten aus den umliegenden Dörfern waren gekommen und übergaben uns ihre Geschenke: eine Ziege und drei Hühner. Daraufhin zeigte der Priester Peter Madeya den Dorfbewohnern die Pläne für das geplante Hospital. Die Pläne wurden durchgereicht und die Freude der Menschen war nicht zu beschreiben. Um das nächste Hospital zu erreichen, müssen die Menschen bisher einen Fußmarsch von mehreren Stunden zurücklegen, weshalb wir uns entschieden hatten, den Bau dieses Krankenhauses zu finanzieren.

Zum Schluss besichtigten wir noch mit dem Bauleiter Joseph Dickmann der Platz, an dem das Hospital gebaut werden soll. Dort lagerten schon 100.000 Backsteine, die bereits im Vorfeld gebrannt worden waren, so dass baldmöglichst mit dem Bau begonnen werden kann. Eine Herausforderung stellt sich aber noch: Wie soll der Zement hierher transportiert werden? Ein Transport der 200 Säcke Zement mit einem Lastwagen ist nicht möglich, da des keine geeigneten Wege gibt. Die Lösung: Jeweils ein Mann trägt einen Sack Zement auf dem Kopf zur Baustelle.

 

Nzama

Am 11.11.19 fuhren wir dann nach Nzama. Hier hatten wir im Mai bei unserem Besuch Geld für Betten des Mädcheninternats zur Verfügung gestellt. Die Stockbetten sind inzwischen aufgestellt, es fehlen nur noch ein paar Matratzen, die aber noch besorgt werden. Außerdem benötigen die Mädchen noch Regale, in denen sie ihre persönlichen Dinge ablegen können.

Der Schulleiter hatte eine Liste erstellt, was die Schule sonst noch benötigt, wie z. B. Toiletten, einen zusätzlichen Brunnen und ein neues Schulgebäude. Auch hier werden wir je nach Spendenaufkommen weiter unterstützen.

 

Chakudza

Letzte Station war dann die Schule von Chakudza. Hier hatte im Februar 2019 der Zyklon Idai gewütet und sämtliche Dächer abgedeckt. Seit unserem letzten Besuch Anfang Juni wurden  mit unseren Geldern einige Dächer wieder repariert. Father Luke ist hier zuständig für die Beauftragung und Überwachung der Renovierungs-arbeiten und er erklärte uns, dass die Dächer künftig mit Betonsteinen als Grundstock stabiler gemacht werden sollen. Als Dachabdeckung wird weiterhin Wellblech verwendet. Es werden aber auch neue Schulgebäude benötigt und manch altes Gebäude bedarf einer grundlegenden Renovierung.

 

Am Tag unserer Abreise trafen wir uns in Lilongwe mit einem Vertreter des EnDev (Energising Development, einem Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ). Dies war im Vorfeld von Deutschland aus telefonisch abgesprochen worden. Dieses Projekt unterstützt u.a. die Verbreitung von Holz sparenden, raucharmen Öfen. Father Peter Madeya war mit dabei und wird sich vor Ort um die Umsetzung kümmern. Wir wollen helfen, dass diese Öfen an die Frauen zu einem für sie tragbaren Preis verkauft werden.

Malawibesuch vom 22.5. bis 7.6.2019

 

Erneut zu dritt flogen wir (Michaela, Annette, Uli) am 22.5. mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba nach Lilongwe. Durch die Verspätung von 3 Stunden musste unser Abholdienst (Sr. Rose,  Sr. Iovita und Fahrer Eremias) länger warten und es wurde die Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln genutzt. Das bedeutete für uns dann weniger Platz auf den Seitenbänken des alten Krankenwagens. Da es in Malawi um 17.30 Uhr stockfinster ist, fuhren wir dann 2 Stunden durch die Nacht bis nach Kapiri, wo uns die Schwestern zum Abendessen einluden. Gewohnt haben wir dann für eine Woche im Gästehaus der Schwestern.

 

Kapiri

Hier konnten wir durch mitgebrachte Verbandsmittel und Medikamente dem Hospital helfen, darüber hinaus haben wir wieder die Kasse für die Bezahlung der Behandlung von Mittellosen aufgestockt sowie den finalen Ausbau der Schule von Father Alvaro finanziell unterstützt.  Kapiri ist jetzt wirklich in gutem Zustand, die Mitarbeiter im Krankenhaus und die Lehrer der Schule sind sehr motiviert und man konnte erkennen, dass viele von denen auch über den eigenen Tellerrand schauen. Wir finden eine gute Basis für die Zukunft. Da die starken Überschwemmungen  in der Regenzeit wieder zu einem großen Ausfall der Maisernte geführt haben, konnten wir bei den Schwestern noch Geld für die Notversorgung der Bevölkerung in der Gegend um Kapiri hinterlassen.

 

Chiphwanya

Die Schwestern wollten uns persönlich zu Father Peter nach Chiphwanya bringen, was wir zu einem Besuch in Namitete nutzten, wo wir uns mit dem deutschen Arzt Peter Nitschke verabredet hatten. Peter kommt aus Balingen und verbringt seit Aufgabe seiner Praxis in Deutschland immer 2 Monate in Malawi, um dann wieder einen Monat zuhause um zu regenerieren. Seine Frau Katrin zeigte uns die Klinik, die erstklassig ausgestattet ist. Wir wollen den Kontakt zu „Doc Peter“ aufrecht halten, vielleicht kann man sich gegenseitig unterstützen. Nach einem Stopp in Lilongwe war die Fahrt von der Hauptstraße zur Pfarrei von Peter wieder ein Abenteuer und wir waren auf den Seitenbänken des Krankenwagens ziemlich seekrank bis wir endlich dort waren. Peter und Andrew  (der bereits dort zu Besuch war) haben uns freudig begrüßt.  Hier durften wir im Pfarrhaus schlafen, Zimmer mit WC und Dusche (mit Eimer und Schöpfkelle). Wir besuchten die Misuku Primary School, bei der wir in den letzten Jahren schon 2 Schulblocks unterstützt haben. Die Schüler sangen ein Lied für uns, die Lehrer stellten sich vor und wir konnten der Schule einen Ball spendieren, was die Schüler sehr gefreut hat. Hier werden wir jetzt noch den dritten Schulblock finanzieren, dann haben die Kinder, die aus der ganzen Umgebung kommen, künftig eine komplette Schule und somit eine gute Grundlage. Das Hospital neben der Pfarrei ist ganz gut in Schuss, da haben wir neben Verbandsmitteln und Medikamenten noch Kleidung für Neugeborene dagelassen und auch gleich verteilt. Im Hinterland, das man nur nach mehr als einstündiger Fahrt mit dem 4x4 und guter Ortskenntnis erreicht, durften wir bei einer Messe unter freiem Himmel teilnehmen (es gibt kein entsprechendes Gebäude) und bekamen dann von den Dorfbewohnern (die meisten hatten noch nie einen Weißen gesehen) eine lebende Ziege geschenkt. Eine große Ehre für uns. Hier wollen wir uns künftig für den Bau eines Health-Centers engagieren, denn das nächste Krankenhaus ist gute 4 Stunden Fußmarsch über Hügel und durch Flüsse entfernt, eine Strecke die für Kranke und Hochschwangere nahezu nicht zu überwinden ist. Hier ist Hilfe dringend nötig.

 

Nzama

Die Pfarrei von Andrew ist die älteste in Malawi. Der Weg dorthin ist ein weiteres Abenteuer. Auch wenn es tatsächlich ernst wird mit dem Ausbau der Straße (Piste ist planiert, der Asphalt am ersten Abschnitt ist angebracht), ist das letzte Stück zur Pfarrei einer Unimog-Teststrecke ebenbürtig. Furchtbar! Der Zustand der Pfarrei  ist sehr schlecht, aber das zu ändern steht nicht auf unserer Liste. Wir besuchten die dortige Primary School die wir auch schon mit einem Gebäude und mit den Matratzen für die Mädels unterstützt haben. Bei der Besichtigung der Schlafsäle für z.Zt. 41 Mädchen fanden wir die Matratzen auf dem Boden vor, ohne Möglichkeiten einer Ablage der persönlichen Gegenstände. Spontan haben wir mit dem Headteacher und Father Andrew vereinbart, dass umgehend Stockbetten und Regale oder Schränke beschafft werden sollen. Das Geld haben wir Andrew gleich dagelassen. Der Vollzug wird uns durch Fotos gemeldet werden.

Zusammen mit den beiden Priestern besuchten wir dann noch die Schule in Chakudza (Grenze zu Mosambik) in der Pfarrei Nzama, die im Frühjahr durch den schweren Zyklon zerstört worden war. Die Blechdächer waren durch die Gegend geflogen und sind nur noch Schrott. Auch die Gebäude selbst und die Dachbalken sowie die Toilettengebäude sind schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Die insgesamt 1.149 Schüler aus der ganzen Umgebung können z.Zt. nur in ein paar Klassen in den Zimmern unterrichtet werden. Ein Zustand, der vor der Regenzeit und dem heißen Sommer dringend behoben werden sollte. Hier werden wir Spenden sammeln um schnelle Hilfe leisten zu können.

 Schulblock - Schule Misuku

Nzama

Reise  2019 nach Malawi

Unsere nächste Reise nach Malawi ist schon wieder soweit. Wir fliegen am 22.5.19 nach Lilongwe. Begleiten werden mich dieses Mal meine Schwester Annette und ihr Ehemann Uli. Dieses Mal wird es ein bißchen anders sein. Wenn alles gut klappt werden wir dabei sein wenn der Container ankommt und wir könnten dann vor Ort mithelfen auszupacken. Wir haben jetzt die Möglichkeit über Bremen (einem anderen Malawihilfe Verein) Sachen nach Malawi mitzuschicken. Mitte Januar wurden verschiedene Materialien (für Schule - Schreibutensilien, Krankenhaus - Verbandsmaterialien, Sauerstoffkonzentrator) von der Fa. Ganter mit einer Spedition nach Bremen transportiert. Der Container wird so Mitte März starten und wenn alles klappt im Mai in Namitete ankommen. 

 

Bauplatz für das Hospital in Mwenje

Ein neues Krankenhaus ist in Planung

Schulblock in Chipwhanya ist fertiggestellt

Betten für das Hostel in Nzama

Ankunft des Container in Lilongwe im Mai 2019