Erfahrungsbericht Uli
Nachdem wir die Arbeit von Michaela und die unseres Vereines schon seit vielen Jahren unterstützen, war es für mich die erste Gelegenheit einmal persönlich nach Malawi zu kommen. Und ich bin sehr froh und dankbar für dieses Erlebnis. Die Menschen und Projekte, die ich vom Namen her schon lange kannte, bekamen für mich ein richtiges Gesicht und man kann vieles besser verstehen, wenn man es persönlich erlebt hat. Da Michaela schon zum 11. Mal und auch meine Frau Annette schon zum dritten Mal dorthin reisten, konnte ich als Malawi-Greenhorn, frei von organisatorischen und „medizinischen“ Aufgaben, alles ganz unvoreingenommen aufnehmen. Von der Herzlichkeit und der Wiedersehensfreude war ich überrascht. Da haben sich wirklich Freunde wiedergetroffen und ich war sofort einer davon. Das ist eine gute Basis für unsere Projekte. Dennoch ist neben Vertrauen auch eine regelmäßige „Kontrolle“ wichtig. Schließlich setzen wir Spendenmittel ein und das muss dann alles seine Richtigkeit haben.
Zum Land: Die großen Straßen waren in erstaunlich gutem Zustand, es herrscht aber auch kaum Verkehr. Aber sobald man von den asphaltierten Straßen abbiegt, erlebt man „Straßenverhältnisse“, die man sich als Europäer, selbst mit internationaler Reiseerfahrung, nicht vorstellen kann. Ohne 4x4 geht da nichts und das über viele Kilometer. In den Dörfern durch die wir fuhren gibt es weder Strom noch fließendes Wasser. Die Frauen tragen Wassereimer oder Marktwaren auf dem Kopf, andere und die Männer arbeiten auf den Feldern und winken uns zu. Kinder verfolgen johlend das Auto, ein seltener Anblick dort. Vor allem wenn man als „Azungu“, als Weißer, im Auto erkannt wird. Viele kennen das nicht und manches kleine Kind beginnt jämmerlich zu schreien beim Anblick eines solchen Wesens. Die Kinder schaukeln an Ästen oder Seilen, treiben alte Fahrradreifen mit dem Stöckchen durch die Gegend. Vielleicht haben auch welche einen Ball aus alten zusammengeknüllten Plastiktüten gebastelt und werfen ihn sich zu oder spielen Fußball auf Tore aus krummen Stöcken. Die größeren Kinder sind (hoffentlich) in die oft eine Stunde Fußmarsch entfernte Schule gegangen oder gerade auf dem Weg dorthin oder zurück. Ein Großteil von Malawi besteht nur aus Landschaft.
Zu unseren Projekten: Auch wenn wir eine private Initiative sind, ist der bestehende Kontakt zu den Fathers vor Ort absolut wichtig. Das ist mir beim Besuch aufgefallen. Da die Schulen und die Krankenhäuser im Zuständigkeitsbereich deren Pfarreien sind, hat erstens deren Wort eine große Bedeutung und zweitens wissen sie am besten, wo der Schuh am meisten drückt. An neue Projekte käme man nicht und man würde ohne sie auch nicht in die entfernten Gegenden kommen in denen wir waren. Durch die Tatsache, dass die Pfarrer nach ca. 5 Jahren wieder in neue Pfarreien versetzt werden, kann man wieder neue Orte kennenlernen, fängt dort aber u.U. auch wieder von vorne an. Aber die Hilfe zur Selbsthilfe kann man eben nur so gewährleisten.
Mein persönliches Fazit: Ohne uns selbst beweihräuchern zu wollen, kann ich als Neu-Malawireisender feststellen, dass wir durch unser inzwischen sehr gutes Netzwerk in Malawi an die richtigen Stellen kommen und mit den Priestern wirklich sehr gute Ansprechpartner und Verantwortliche haben. Und wir haben richtige Freunde in Malawi, die uns unterstützen und vor Ort auch nach dem Rechten sehen können. Und die Menschen in Malawi sind sehr dankbar und bescheiden.
Erfahrungsbericht Michaela
Im Oktober 2009 wurde mein Traum, den ich schon als Kind hatte, wahr. Ich bekam die Chance einmal in einem Krankenhaus in Afrika zu arbeiten. Von Beruf bin ich
Kinderkrankenschwester und nun hatte ich endlich mal die Gelegenheit dazu.
Am 1. Tag nach unserer Ankunft haben wir mit einer Ordensschwester das Kapiri Hospital besichtigt. Es waren für mich sehr viele neue Eindrücke, die ich zu verarbeiten hatte. Schwierig war es auch mit
der Verständigung, da ausschließlich Englisch gesprochen wird.
Die Arbeit begann am nächsten Tag morgens um 7:30 Uhr, wo zuerst die Übergabe vom Nachtdienst erfolgte. Anschließend ging es dann auf die Station. Hier wurde dann zuerst bei allen Kindern die
Temperatur gemessen.
Für mich war es unfassbar dass so viele Kinder in 2 Krankenzimmern mit je 12 Betten untergebracht werden konnten. Es waren sicher 70 - 80 Patienten mit ihren Müttern. Sie alle saßen entweder auf
Betten oder auf dem Boden. Nachdem alle gemessen waren kam der Arzt um Visite zu machen. Hier verordnete er Medikamente und untersuchte die kleinen und großen Patienten. Es wurden von ihm dann auch
immer Patienten entlassen, aber meist waren dann nachmittags wieder gleich viele oder noch mehr stationär aufgenommen. Anschließend hatten die Pflegekräfte die Verordnungen des Arztes auszuführen.
Viele Kinder bekamen Antibiotika gespritzt, was jedes Mal ein großes Geschrei auslöste.
Um die Mittagszeit wurde es in den Krankenzimmern ruhig, denn dann waren die Mütter zum Kochen nach draußen gegangen, die Kinder mit in einem Tuch auf dem Rücken gebunden. In Afrika spielt sich das Leben in einem Hospital meist draußen ab, drinnen wird nur geschlafen oder wenn medizinische Versorgung benötigt wird.
Erfahrungsbericht Annette
Von und über das Hospital Kapiri in Malawi habe ich von meiner Schwester erfahren. Sie war seit 2009 einmal jährlich in Kapiri um in der Klinik mitzuarbeiten und
Spenden zu überbringen.
Wie sie bin ich von Beruf Kinderkrankenschwester und durch ihre Erzählungen stieg mein Interesse dort mitzuarbeiten zunehmend. 2013 war es nun endlich soweit. Da Malawi kein klassisches Touristenziel
ist, gibt es wenig regelmäßige Flüge. Wir flogen über Addis Abbeba nach Lilongwe. Dort wurden wir vom Fahrer des Karmeliterordens, welche das Krankenhaus betreiben, abgeholt.
Untergebracht waren wir in einem Gästehaus und wurden von den Schwestern mit Nahrungsmitteln versorgt. Die Bandbreite der verfügbaren Lebensmitteln ist überschaubar, eine Folge der Misswirtschaft, Binnenlage und somit Abhängigkeits Malawis von den Nachbarländern.
Wir bekamen Tee, Eier, Tomaten, Geflügel, Brot, Zwiebeln und Kartoffeln.
Malawi erschien mir auf den ersten Blick als ein weites endloses Land, geprägt durch Trockenheit und Armut. Die Menschen in Malawi leben in sehr einfachen Verhältnissen. Zumeist in Hütten ohne Strom- und Wasserversorgung. Ihr Hauptnahrungsmittel ist Mais, Obst gibt es nicht und nur selten Gemüse. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und die Menschen dort waren stets hilfsbereit. Äußerst positiv habe ich die Dankbarkeit der Menschen empfunden. Als ich im Verbandsraum arbeitete, bedankten sich die Menschen zumeist mit einem Lächeln oder verbeugten sich sogar. Eine Frau kniete sich vor mir nieder, was mir sehr ans Herz ging.
Die Verhältnisse in der Klinik waren sehr einfach, nicht mit deutschen Standards zu vergleichen. Zehn Betten in jedem Raum, keine Intensivmedizin. Es fehlt an Medikamenten, Verbandsmaterial, Arbeitsmaterial im Allgemeinen. Von sterilen Verhältnissen ganz zu schweigen. In Malawi ist man hauptsächlich zu Fuß unterwegs, einige wenige besitzen ein Fahrrad, Autos gibt es dort so gut wie keine. Aus diesem Grund ist der Krankenwagen der Station unentbehrlich bzw. wäre es dringend notwendig, weitere anzuschaffen.
Ein prägendes Erlebnis für mich war, die einen hochtechnisierten und pharmazeutisch geprägten Klinikalltag gewohnt ist, als ein zweieinhalbjähriges Kind mit Malariaschub kam. Es begann zu krampfen und verstarb am nächsten Tag. Es erhielt nur Medikamente für das Fieber und das Krampfen, ansonsten keine weiteren Medikamente oder Untersuchungen und es wurde auch nicht reanimiert. Neben der grundsätzlich schlechten medizinische Versorgung ist dieses Erlebnis Antrieb für mich, Spenden zu sammeln und wieder zu kommen. Ich würde gerne meinen Beitrag dazu leisten, die Situation dort etwas zu verbessern. Denn was mit Spendengeldern möglich ist, konnte ich anhand des Pädiatriegebäudes sehen, welches im Dezember 2013 fertig gestellt wurde.
Erfahrungsbericht Gabriele
Meine Schwester Michaela war im Oktober 2009 im Hospital Kapiri in Malawi. Sie erzählte ganz begeistert von Ihrer Reise und den Erfahrungen, die sie dort gemacht hatte. Diese Erfahrung wollte ich unbedingt selbst einmal machen und ich packte die Gelegenheit beim Schopf.
Im Oktober 2010 flog ich mit meiner Schwester nach Malawi. In Lilongwe wurden wir von zwei Schwestern des Karmeliterordens, die die Missionsstation Kapiri leiten, abgeholt.
Die Fahrt nach Kapiri dauerte Stunden, da die Fahrt dazu genutzt wurde, entweder eine andere Missionsstation des Ordens zu besuchen, oder um weitere Besorgungen wie z.B. Eier zu kaufen. Die Straßen sind ohne Beleuchtungspfosten, sodass die Fahrt bei Dunkelheit nicht ganz ungefährlich war, da die Menschen am Straßenrand zu Fuß unterwegs waren. Es kommt öfters vor, dass Menschen überfahren werden. Als wir endlich in Kapiri ankamen, wurden wir im Gästehaus untergebracht. Die Schwestern versorgten uns mit Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, teilweise aus dem eigenen Garten und Toastbrot.
Am nächsten Tag führte uns eine Ordensschwester auf dem Gelände der Missionsstation herum und erklärte uns alles.
Zur Missionsstation gehört das Hospital mit Gelände, eine Kirche und verschiedene Wohngebäude, unter anderem auch für die Angestellten des Hospitals.
Der Tag im Hospital begann immer mit einer Besprechung, wo die Übergabe vom Nachtdienst erfolgte. Da ich beruflich nicht im Medizinbereich tätig bin, versuchte ich trotzdem, mich ein wenig nützlich zu machen und half beim Fieber messen und beim Verteilen der Medikamente.
Eines Morgens, als wir auf die Kinderstation kamen, waren ca. 100 Frauen mit Ihren Kindern in zwei Räumen mit ca. 24 Betten. Die Frauen saßen auf den Betten und auf dem Boden zwischen den Betten. Alle warteten geduldig bis sie an die Reihe kamen und der Arzt alle kranken Kinder untersucht hatte. Dies dauerte so ca. 3 - 4 Stunden. So etwas ist in Deutschland undenkbar.
Eine Mutter kam mit Ihrem Kind, das an Malaria erkrankt war. Da der Eisenwert sehr niedrig war, benötigte das Kind eine Bluttransfusion. Dies ist aber nur möglich, wenn ein Verwandter Blut spendet, damit das Lager mit den Blutkonserven vollständig bleibt. Da die Mutter das Aidsvirus hatte, konnte Sie nicht spenden und ein Verwandter war nicht dabei. Erst als wir uns als Spender anboten, bekam das Kind eine Bluttransfusion.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass die Kinder nicht gleich mit der dunklen Hautfarbe zur Welt kommen, sondern eher eine milchige Haut haben. Erst nach ca. 10 Tagen ist die Hautfarbe schwarz. Ich konnte bei drei Geburten dabei sein, das war für mich ein tolles Erlebnis.
Was mir besonders im Gedächtnis bleibt, ist die Zufriedenheit der Menschen, obwohl sie sehr wenig zum Leben haben und jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen. Sie sind sehr dankbar für jede kleine Hilfe, die sie bekommen.
Das ist für mich der Antrieb, Spenden zu sammeln, um damit den Menschen dort helfen zu können bzw. Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen.
Erfahrungsbericht Karina Springer
Schon seit vielen Jahren ist Entwicklungshilfe ein Thema für mich. Gerne hätte ich mich schon früher engagiert, wusste aber nie, wie ich das bewerkstelligen sollte. Die großen, namhaften Organisationen waren mir schlichtweg zu groß und kleinere Organisationen kannte ich nicht. Durch einen glücklichen Umstand lernte ich Ende 2013 Michaela Bek, Krankenschwester in der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe Schönwald, kennen. Im Laufe unserer Gespräche berichtete sie leidenschaftlich von ihrem Engagement für das im Südosten Afrikas gelegene Malawi und dem damals gerade ins Leben gerufenen Verein „Malawihilfe Schönwald e.V.“ Für mich war sofort klar, das ist es – da möchte ich hin und dort möchte ich meine Hilfe – auch finanzieller Art – eingesetzt wissen. Michaela berichtete von Projekten, die der Verein seit Jahren unterstützt und die sie selbst angestoßen und erfolgreich abgeschlossen hat, wie beispielsweise – um nur ein Projekt von inzwischen vielen zu nennen - der Bau einer Kinderstation für das Health Center Sharpe Vale. Schnell wurden wir uns einig, daß ich sie bei ihrem nächsten Besuch im Herbst 2014 begleiten werde. Die Flüge – von uns privat finanziert – wurden gebucht. Familie, Freunde, Bekannte, Vereine, Arbeitgeber (auch die Model AG beteiligte sich), Institutionen wie z.B. das Schwenninger Hospiz Via Luce, das Schwenninger Bürgerheim und viele mehr wurden sehr erfolgreich um Geld- und Sachspenden gebeten. Am 27. Oktober 2014 war es dann endlich soweit. Mit 92 kg Gepäck - davon für uns persönlich vielleicht ca. 5 kg pro Person, alles andere waren Verbandsmaterialien, medizinisches Gerät, 2 Medikamente, Baby-/Kinderbekleidung, Leinentücher, T-Shirts und schlussendlich Süßigkeiten für die Kinder - machten wir uns auf den Weg nach Malawi. Von Frankfurt mit Stopover Addis Abeba ging es nach Lilongwe, der Hauptstadt Malawis. Dort wurden wir von Father Andrew, einem jungen, sehr engagierten Priester des Parish Sharpe Vale, herzlich empfangen. Er brachte uns mit dem einzigen Fahrzeug - einem schon stark in Anspruch genommenen Toyota - das dieser Gemeinde zur Verfügung steht, von Lilongwe nach Sharpe Vale. Dieses Fahrzeug dient als Krankenwagen, Taxi, Transporter etc. Ist der Toyota im Einsatz, darf im Health Center nichts passieren, was einen Krankentransport erforderlich machen würde, denn es stünde kein Fahrzeug zur Verfügung. Eine Situation, die für uns hier unvorstellbar ist. Inzwischen wurde der Toyota bei einem schweren Verkehrsunfall total geschrottet. Die Situation momentan ist äußerst schwierig. Durch extreme Regenfälle im Frühjahr dieses Jahres wurde fast das gesamte Saatgut weggeschwemmt und – was der Regen nicht schaffte, hat die Sonne geschafft – der Rest verdorrte durch die nachfolgende Hitze. Derzeit besteht eine wirkliche Hungersnot. Der Verein hat beschlossen, alle anstehenden Projekte zu stoppen und die finanzielle Unterstützung in die Beschaffung von Mais - der Preis steigt täglich - zu investieren. Nachricht via Facebook von Father Andrew am 14.07.2015, nachdem der erste Spendenbetrag zum Erwerb von Mais in Sharpe Vale eingetroffen ist:
Angozo Andrew Mtendere Maize distribution at Sharpe Vale. Thanks to my German friends like Michaela Bek, Stefanie, Karina, Annette etc. God bless you.
Im Health Center Sharpe Vale angekommen, wurden wir herzlich von Schwestern, Pflegern und Patienten begrüßt. Wir besichtigten zuerst die Anfang 2014 fertiggestellte und in Betrieb genommene Kinderstation – finanziert durch Spenden des Vereins und tatkräftige Unterstützung von Michaela. Dann ging es weiter in die Schule, die für ca. 3000 Kinder zuständig ist. Für die Schule und das Krankenhaus wurde im vergangenen Jahr ein Betrag von mehr als 3500 Euro zur Verfügung gestellt um ein besonderes Projekt zu fördern: die Stromversorgung. Wir können uns nicht vorstellen, bei Kerzenlicht zu lernen, zu lesen oder gar operiert zu werden. Dort war es bis dato völlig normal, denn Strom ist nicht selbstverständlich, genauso wenig wie Wasser.
Erfahrungsbericht Tanja Sollat
Ich habe meine erste Reise nach Malawi im September 2011 begonnen. Michaela, Mamas Freundin hat uns immer sehr viel über die Situation in Afrika berichtet. Daher war es ein grosser Wunsch von mir, einmal mitzufahren und mitzuhelfen. Dieser Wunsch ging im September 2011 in Erfüllung. Schon bei der Ankunft in Kapiri wurde mir schwer ums Herz. Wie die Menschen in diesem Land leben, von Armut und Hunger gezeichnet und trotzdem voller Leben und Freundlichkeit… das hat mich tief bewegt. An meinem ersten Arbeitstag im Krankenhaus lernte ich die Unterschiede unserer Länder drastisch kennen. Blutkonserven an die Wand getackert, wackelige Betten, Massenansammlungen bei der Anmeldung. Unglaubliche Zustände….Da gelernte Bürokauffrau und nie im Gesundheitswesen tätig, waren die ersten Tage ziemlich heftig für mich. Deshalb bin ich dann zu Dr. Banda in die HIV-Abteilung gewechselt. Hier haben wir die monatlichen Medikamente an die Menschen verteilt. Haben sie gewogen, informiert und betreut. Nach 10 Tagen Aufenthalt in Kapiri haben Michaela und ich dann von einem Dorf namens Sharpe Vale erfahren, in dem noch viel schlimmere Zustände herrschen. Wir haben dann beschlossen mit Father Andrew, dem dortigen Pfarrer, dieses Gebiet zu besuchen. Der Schock saß tief. Ein junger Arzt war einmal die Woche im dortigen Krankenhaus anwesend. Die einzige Krankenschwester brachte duzende Kinder täglich alleine auf die Welt. Das Krankenhaus bestand aus alten brüchigen Ziegeln, Massen von Leuten lagen in einem Raum und der Gestank war kaum auszuhalten. Unsere Tiere in den Ställen leben bei weitem besser als diese Menschen, die dringend Hilfe brauchen. Das einschneidenste Erlebnis war, als ein kleiner Junge mit seinem Vater in dieses Krankenhaus kam. Er hatte schwerste Verbrennungen am ganzen Körper. Der Vater erklärte uns traurig und um Hilfe flehend, sein Sohn wäre in eine Feuerstelle gefallen. Da keinerlei Medikamente im Krankenhaus zur Verfügung standen, wurden dem kleinen vor Schmerzen schreienden Jungen mit Kochsalzlösung die Wunden ausgewaschen und nach Hause geschickt. Leider konnte man für ihn vor Ort nichts mehr tun. Diese Erlebnisse gaben mir den Anlass Spenden zu sammeln und Michaela in Ihrem Tun weiter zu unterstützen. In den nächsten 2 Jahren konnte man einen enormen Umschwung In Sharpe Vale beobachten. Das neue Krankenhaus wurde gebaut, die Menschen können nun täglich vom Arzt behandelt werden und das beste: Die wichtigsten Medikamente sind nun vor Ort. Dies alles hat mich tief bewegt.
Danke Michaela, der Engel von Sharpe Valley und danke dass ich dies erleben durfte und vielleicht ein bisschen zu einem lebenswerteren Leben der Menschen in Malawi beitragen konnte!